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  • Woran erkennen Sie gute Sprachlehrer (1)?

    Freitag, den 29. Januar 2016 von Benjamin Kühn

    Ein Sprachkurs ist immer nur so gut, wie die Lehrerin oder der Lehrer. Auf dem Markt finden Sie Sprachkurse in unterschiedlicher Form und zu verschiedenen Preisen. Vom Einzelunterricht bis hin zu Gruppenkursen mit über 20 Personen, an kleinen privaten Sprachinstituten oder an staatlichen Einrichtungen wie Kulturinstituten oder Universitäten. Die Qualität des Kurses steht und fällt mit der Lehrkraft. Wir sagen Ihnen hier, woran Sie eine gute Lehrerin oder einen guten Sprachlehrer erkennen:

    Ist er/sie ein(e) Muttersprachler(in)?

    Nicht unbedingt. Gerade für Anfänger kann es sinnvoll sein, wenn der Sprachlehrer die gleiche Muttersprache hat wie die Lerner: So kann im Unterricht auf die Schwierigkeiten der Lerner eingegangen werden. Eine Gruppe russischer Deutschlerner hat oft Schwierigkeiten mit dem Gebrauch des deutschen Artikels. Ein Sprachlehrer mit derselben Muttersprache kennt oft die besten Tipps, wie man das Problem am besten in den Griff bekommen kann. Wichtig ist nur, dass die Lehrkraft muttersprachliche Kompetenz hat.

    Korrigiert er/sie meine Fehler?

    Ja, unbedingt. Schließlich wollen Sie Ihre Sprachkenntnisse verbessern, und Fehler sind nunmal eine lementarer Teil des Lernprozesses. Wichtig ist nur, dass die Fehlerkorrektur gezielt und systematisch erfolgt. Das heißt, dass Sie in Phasen freien Sprechens nicht unterbrochen werden, sondern dass die Fehler anschließend thematisiert werden. Außerdem sollte er/sie Sie motivieren, Ihre gemachten Fehler selbst zu finden – so wird Ihre Sprachreflexion gezielt gefördert. Eine Ausnahme gilt allerdings: Wenn ein bestimmtes Grammatikthema gerade eben im Unterricht behandelt wurde, sollte die Korrektur unmittelbar erfolgen, damit sich die neuen Strukturen festigen.

    Wie gestaltet er/sie den Unterricht?

    Definitiv so, dass Sie effizient lernen. Der Unterricht sollte abwechslungsreich und nicht langweilig sein. Ob Sie allein, in Paaren oder in Kleingruppen arbeiten, ist immer so ausgewählt, dass Sie als Lernende möglichst viel sprechen. Dennoch darf es Unterrichtsphasen geben, in denen der Lehrer oder die Lehrerin spricht, also sogenannten Frontalunterricht. Wirklich gute Sprachlehrer werden Ihnen immer auch erklären, warum Sie gerade eine bestimmte Aktivität machen.

    Welche Lehrbücher verwendet er/sie?

    Lehrbücher – egal welche – werden immer so verwendet, dass mit Ihnen ein Unterrichtsziel, z. B. eine bestimmte Prüfung, erreicht wird. Das bedeutet, dass der Unterricht nicht nur mit dem Lehrbuch abgehalten wird: Gute Lehrerinnen und Lehrer arbeiten ein Lehrbuch niemals Seite für Seite durch – sie werden Materialien hinzufügen, andere Inhalte des Lehrbuchs werden vielleicht auch ausgelassen, weil Sie für das Erreichen des Unterrichtsziels nicht erforderlich sind. Eine gute Lehrkraft ist Expertin für Unterricht und weiß, dass ein Kursbuch nur Unterrichtsmaterial ist, niemals aber ein Ersatz für ein Curriculum

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